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Healthy Snacking im Fokus

Gesundheitsbewusste Konsumenten treiben den Snacking-Trend voran. Das sagen Anbieter von Snacks zu den Trends, Verzehranlässen und der Kaufmotivation.

Von Sibylle Menzel | Fotos: AdobeStock/sveta_zarzamova

Gesündere Varianten von Snacks liegen definitiv im Trend. 44 Prozent der Befragten würden ihre Ernährung gern verändern oder verbessern; genau so vielen ist es wichtig, dass Snacks auch nährstoffreich sind. Die Ergebnisse gehören zum Snacking-Report 2024, den Riegelanbieter Be-Kind mit den Marktforschern von YouGove vorstellt. 59 Prozent der Befragten wollen demnach mehr frisches Obst und Gemüse in ihre Ernährung integrieren, und mehr als jeder Dritte möchte die Snack-Gewohnheiten zugunsten gesünderer Optionen verändern (37 %).

Trendfaktoren

Welche Trends sind außerdem im Snacking-Bereich führend? Lorenz Snack-World fasst zentrale Aspekte zusammen:

Aktuell sind Produkte gefragt, die auf den modernen, oft schnelllebigen Lebensstil antworten und praktische Lösungen anbieten. D.h. Produkt und Verpackung müssen sich als Zwischenmahlzeit und Snack to go eignen.

Healthier Snacken spielt aktuell eine große Rolle, also z.B. vegan, glutenfrei, aber auch der Einsatz gesünderer Zutaten wie Chia-, Leinund Sesamsamen, Vollkornmehle sowie die Reduktion von Salz. Dabei ist ein verantwortungsvolles, transparentes Labelling, das die Konsumenten bei der Kaufentscheidung am Regal unterstützt, ebenso wichtig (z.B. vegan, glutenfrei).

Gleichzeitig möchten sich Verbraucher in stressigen Zeiten mit immer neuen Krisen Genussmomente schaffen und sich verwöhnen (Me-Time). Oder aber gemeinsam mit anderen abschalten, eine gute Zeit haben und Partymomente erleben (We-Time).

Zur Kaufmotivation der Shopper äußert sich Snack-Spezialist Kluth:

Für Kunden spielen Faktoren wie natürliche Zutaten oder ein geringer Salzgehalt auch bei Snackprodukten eine immer größere Rolle. Gerade tagsüber für den kleinen Hunger zwischendurch sind deshalb Nuss- und Nuss-Frucht-Mischungen beliebt. Bei der Kaufentscheidung ist dann der Geschmack entscheidend. Es soll gesund aber auch lecker sein.

Welche Anforderungen stellen Konsumenten an Snacks? Die Antwort von der Rügenwalder Mühle:

Snacks sind impulsgetrieben: Sie müssen für jeden individuell in den Moment passen. Daher sind auch die Anforderungen je nach Moment ganz unterschiedlich. Dies reicht von einer (kleinen) Stärkung zwischendurch bis dazu, den Hunger zu stillen oder einfach als Belohnung. So haben Snacks viele Funktionen, was gleichzeitig dazu führt, dass es nicht DEN einen Snack gibt.

Die Konsumenten bestimmen selbst, wie sie für sich ‚Snack‘ definieren. Auch hier ist die Bandbreite ganz unterschiedlich: Sie kann von einer Banane, über eine Scheibe Salami bis zu Gemüsestäbchen oder einem Schokoriegel reichen. Die wichtigsten Kriterien sind dabei aber, dass ein Snack bequem und praktisch sein muss und für den Moment die jeweiligen Ansprüche befriedigen muss. In diesem Fall sind Ansprüche an Nachhaltigkeit und Bio eher nachgelagert. Auch bei den Verpackungen gehen die Konsumenten eher Kompromisse zugunsten von Bequemlichkeit und Praktikabilität ein.

Außerdem wichtig ist der Neuigkeitsfaktor von Snacks. Konsumenten möchten Abwechslung. In dieser Kategorie wird im Vergleich zu anderen viel probiert, da die
Hürden aufgrund der eher kleineren Portionen hier relativ gering sind. Daher trauen sich die Konsumenten mehr auszuprobieren. Umgekehrt heißt das aber auch, dass sie sich ein breites Angebot wünschen.

Beliebt und trendy: Snack-Riegel

Snack-Riegel treiben den Markt. Welche Zielgruppe und Kaufentscheidungen sind relevant? Dazu Schwartau:

Müsliriegel sind besonders bei der jüngeren Zielgruppe beliebt, 37 Prozent der Shopper sind unter 39 Jahre alt (GfK SimIT; Germany total, Penetration in % MAT June 2023). Generell sprechen Healthy Snacks besonders Menschen mit einem aktiven Lebensstil an, aber auch Familien greifen gern zum praktischen Snack für unterwegs.

Wie bei jeder Kaufentscheidung spielt der Preis auch im Riegelbereich eine Rolle. Die
Zahlungsbereitschaft der Shopper hängt hier vor allem von der Kaufmotivation ab:
Besonders jüngere Konsumenten sind eher bereit, für eine höhere Qualität oder
passende Funktionalität einen höheren Preis zu zahlen.

Die Tipps für die Inszenierung am PoS: Bei Impulsprodukten wie Riegeln ist es für uns besonders wichtig, für die Verbraucher Orientierung am PoS zu schaffen. Einfache Zugänglichkeit, Übersichtlichkeit und wiederholte Kaufanreize über Zweit- und Drittplatzierungen fördern die Kaufbereitschaft der Konsumenten.

High, higher - Protein

High-Protein - ein wichtiges Thema bei den Snacks. Zu den Verzehranlässen, gerade bei der jüngeren Generation, heißt es von Aoste (Campofrio):

Konsumenten greifen häufig zu eiweißreichen Snacks, um den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen, besonders wenn sie unterwegs sind – bei der Arbeit, im Fitnessstudio oder anderen Aktivitäten. Proteinreiche Snacks sind bekannt dafür, dass sie satt machen und Energie spenden, ohne ein Gefühl der Trägheit zu hinterlassen. Aus diesem Grund bevorzugen viele sie auch als schnelle Stärkung vor dem Sport.

Am PoS

Für die Darstellung am PoS die Tipps von Seeberger:

Unser Primärfokus liegt in der Zielgruppe der Generation Y (1981-1995). Diese wollen wir mit knalligen Farben und knackigen Claims ansprechen. Zudem soll das Snacken mit Spaß verbunden werden, sei es beim Treffen mit Freunden, unterwegs beim Sport, auf Reisen oder individuell als kleine Auszeit. Bilder von lachenden Menschen, die gemeinsam snacken, Szenen von Aktivitäten, die mit Snacken verbunden sind, sowie eingängige Grafiken, die Spaß vermitteln, sollen dies unterstreichen.

Am Point of Sale haben wir beispielsweise ansprechend gestaltete Postkarten mit humorvollen Sprüchen als kleines Giveaway bereitgestellt. Diese Postkarten laden nicht nur zum Mitnehmen ein, sondern bereiten den Kunden auch eine kleine Freude und sorgen für positive Assoziationen mit der Marke.

Am PoS sollten ebenso Informationen über die Lieferkette und Aktionen für gute Zwecke bereitgestellt werden. Transparenz über die Herkunft der Zutaten und nachhaltige Produktionsprozesse können z.B. durch Infografiken und QR-Codes vermittelt werden.

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