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Apfelernte 2024 startet - bundesweit geringerer Ertrag

Große regionale Unterschiede gibt es bei der Apfelernte in Deutschland, die jetzt begonnen hat. Insgesamt wird der Ertrag um rund 16 Prozent sinken.

Von Martina Kausch | Fotos: Adobe Stock Drazen

Der Startschuss für die Apfelernte 2024 ist gefallen. Erwartet wird, dass wegen des kühlen und nassen Wetters in diesem Jahr voraussichtlich nur rund 734.000 Tonnen Äpfel geerntet werden, 15,7 Prozent weniger als im Vorjahr, berichtet das Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse.

Die regionalen Unterschiede bei Qualitäten und Erntemengen sind allerdings 2024 erheblich. „Wir rechnen in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr mit einer Apfelernte von rund 25.000 Tonnen. Das entspricht ziemlich exakt dem Mittel der letzten fünf Jahre von 25.239 Tonnen und gegenüber dem Vorjahr einem Plus von knapp 15 Prozent", berichtet Dr. Rolf Hornig von der Landwirtschaftsberatung Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig Holstein (LMS). Am Bodensee sieht die Lage ganz anders aus. Janina Bembenek, Marketingleitung von Obst vom Bodensee, rechnet mit einem Plus von 13 Prozent Ernteertrag. „Nach einer sehr erfolgreichen Saison 2023/2024 erwarten wir eine ausgezeichnete Ernte, sowohl in Bezug auf die Qualität als auch auf die Menge. Mit einer überdurchschnittlichen Erntemenge am Bodensee, großen Kalibern und einer sehr guten inneren wie auch äußeren Qualität der Früchte können wir freudig in die Ernte starten." Das Bodensee-Klima habe zudem einen perfekten Ausgleich aus Süße und Säure geschaffen. Und auch im Alten Land ist man zufrieden. „Auf Basis der vorliegenden Daten von der Prognosfruit wird das Alte Land wohl rund 1/3 der erwarteten deutschen Erntemenge zur vor uns liegenden Saison 24/25 beisteuern. Die Analysen der Versuchsstation haben jedoch ergeben, dass wir eine hervorragende Farbe und Konsistenz der Früchte haben werden. Die innere und äußere Qualität wird hervorragend sein", sagt Jens Anderson, Leiter Marketing bei der Elbe-Obst Erzeugerorganisation. 

Im Rheinland dagegen hat das Wetter negative Auswirkungen auf die Produktionsmengen, wie Arthur Heinze, Vertriebsleiter Obst bei Landgard Obst & Gemüse beschreibt: "Die Erntemengen werden bei uns im Rheinland wegen des Frostes im Mai und vermehrten Hagelschäden leider unter dem Vorjahresniveau liegen. Unsere Erzeuger rechnen daher damit, dass ihre Erntemenge bei 50 bis 60 Prozent eines normalen Jahres liegen wird."

Insgesamt betreiben die heimischen Apfelerzeuger in Deutschland  zwischen Altem Land und Bodensee auf insgesamt rund 34.000 Hektar Apfelanbau. Damit gehen rund 70 Prozent der Anbaufläche für Baumobst auf das Konto der Äpfel, dessen vier wichtigste Anbaugebiete in Baden-Württemberg (ca. 12.000 Hektar), im Alten Land bei Hamburg (ca. 8.500 Hektar), am Niederrhein und im Dresdner Raum liegen.

Die 10 meist gekauften Äpfel 2023*:
1. Elstar (2023: 19 % – 2022: 18 %)
2. Braeburn (2023: 14 % – 2022: 14 %)
3. Gala (2023: 12 % – 2022: 11 %)
4. Jonagold/Jonagored (2023: 8 % – 2022: 10 %)
5. Pink Lady/Cripps Pink (2023: 8 % – 2022: 8 %)
6. Kanzi (2023: 3 % – 2022: 3 %
7. Golden Delicious (2023: 2 % – 2022: 3 %)
8. Cox Orange/Holsteiner Cox (2023: 2 % – 2022: 1 %)
9. Pinova (2023: 1 % – 2022: 1 %) 

10. Cameo, Rockit, Fräulein, Sweetango, Honeycrunch u.a. (2023: 0,5 % – 2022: 1 %)
(*Quelle AMI-Analyse auf Basis des GfK Panelst.

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