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Fischkonsum: Menge sinkt, aber Konsumenten zahlen gern

Die Konsumenten sind bereit, für Fisch mehr auszugeben - und Lachs hat den Alaska-Seelachs als beliebtesten Fisch abgelöst. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Fisch-Informationszentrums (FIZ) für 2023.

Von Martina Kausch | Fotos: Friedrichs

Trotz Inflation und hoher Lebenshaltungskosten bleibt Fisch unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Ernährung. Wie vom Fisch-Informationszentrum (FIZ) aktuell geschätzt, liegt der vorläufige Pro-Kopf-Verbrauch für 2023 bei 12,5 Kilogramm. Damit sinkt der Verbrauch zwar unter den Vorjahreswert, allerdings gaben die Deutschen im Jahr 2023 insgesamt rund 3,7 Prozent mehr für Fisch und Meeresfrüchte aus. Besonders häufig auf dem Teller landete dabei Lachs.

Der Pro-Kopf-Ver-brauch von Fisch und Meeresfrüchten in Deutschland lag in den vergangenen Jahren in einer stabilen Bandbreite von 12,5 bis 15 Kiligramm. Für 2023 befinden sich die vorläufigen Schätzwerte von 12,5 kg zwar am unteren Ende der Spanne, es lässt sich laut FIZ jedoch ein interessanter Trend beobachten: Obwohl der Pro-Kopf-Verbrauch um 8,8 Prozent zurückging, stiegen die Ausgaben der Haushalte für Fisch und Meeresfrüchte gleichzeitig an. Dies zeigt, dass die Deutschen sich den Fisch trotz eines insgesamt hohen Preisniveaus nicht vom Teller nehmen lassen und bereit sind, mehr Geld für weniger auszugeben. Sind die Ausgaben für Fisch und Meeresfrüchte 2023 im Vergleich zu 2022 um 3,7 Prozent gestiegen, sind es im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 sogar 10,2 Prozent mehr.

Lachs führt die Rangliste der beliebtesten Fische an

Der Anteil an Seefischen liegt für das Jahr 2023 bei 6,8 kg und für Süßwasserfische bei 3,8 kg. An Krebs- und Weichtieren wurden im Jahr 2023 1,9 kg (Fanggewicht) verzehrt. Platz eins der Rangliste der meist verzehrten Fisch-, Krebs- und Weichtierarten hat sich der Lachs im Jahr 2023 mit 2,4 kg zurückerobert. Hiervon wurden insgesamt 198.128 Tonnen (Fanggewicht) in Deutschland verzehrt. Damit hat er den Alaska-Seelachs als Favoriten abgelöst, der nun den zweiten Platz belegt – vor Thunfisch und Boniten (dritter Platz). Hering und Garnelen folgen auf den Plätzen vier und fünf. Diese Vorlieben sind Ausdruck des deutschen Konsumbewusstseins, bei dem sowohl der Geschmack als auch die gesundheitlichen Vorteile wie der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren beim Lachs eine entscheidende Rolle spielen.

Das FIZ veröffentlicht auch die GfK-gestützen Zahlen, welche Mengen private Haushalte für den Verzehr zu Hause einkaufen. Das Ergebnis: Obwohl Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Land in 2023 mengenmäßig am meisten Fisch und Fischerzeugnisse gekauft hat, führt Schleswig-Holstein die Rangliste der Bundesländer mit dem höchsten Fischeinkauf mit 6,7 kg Produktgewicht pro Kopf an, gefolgt von Bremen (6,4 kg) und Hamburg (6,1 kg). Der vorhandene Küstenanteil ist der Grund, warum der Fischkonsum in den Norddeutschen Bundesländern generell höher als in den Binnenländern Deutschlands ausfällt. Das Schlusslicht in Sachen Fischkonsum bildet mit 4,7 kg Baden-Württemberg.

 

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