Artikel

Andrea Spielmann: Mit dem Mut zur Veränderung

Lorenz Snack-World ist auf allumfassender Transformationsreise. Kein leichter Weg, wenn man von Generationen geliebte Snack-Klassiker im Portfolio hat. Aber: „Wir brauchen den Wandel“, sagt Andrea Spielmann.

Wir bieten Snacks mit Genuss und Lebensfreude. Dazu gehört heute, die Verantwortung für eine gesunde Umwelt zu übernehmen.
Von Sibylle Menzel | Fotos: Heiko Rhode

Als Marketing Director und Mitglied der Geschäftsführung von Lorenz Snack-World ist Andrea Spielmann am richtigen Platz. Süßes mag sie weniger, Salziges umso mehr. Ihre Vorliebe gilt den Saltletts Pausencrackern: „Sie sättigen leicht, haben Sesam- und Chiasamen als Ballaststoffquelle, außerdem einen Vollkornkörper, der übrigens kaum registriert wird.“ 

Challenge accepted

Vollkorn – ein Benefit, über den man in gesundheitsbewussten Zeiten nicht spricht? Tatsächlich erhält der Konsument viele Infos über Produkte und Aktivitäten des Hauses, aber priorisiert und durchaus mit Mut zum Risiko. Als erstes Unternehmen in der Branche integrierte Lorenz etwa den Nutri-Score prominent auf den Vorderseiten aller Verpackungen des Snack-Portfolios. „Wir wussten nicht, ob das honoriert wird, die Produkte tragen ja kein A oder B. Aber wir möchten Konsumenten die Wahl ermöglichen, ob die Produkte zu ihren Lebensstilen passen.“


"Wir bieten Snacks mit Genuss und Lebensfreude. Dazu gehört heute, die Verantwortung für eine gesunde Umwelt zu übernehmen."

Andrea Spielmann, Lorenz Snack-World


Die Form der Kommunikation ist Teil des Transformationsprozesses, der mit Antritt von Moritz Bahlsen als Unternehmenschef vor fünf Jahren verfolgt wird. Die Zielsetzung: „Wir bieten mit unseren Snacks unbeschwerten Genuss und Lebensfreude. Das setzt heute aber voraus, dass wir Verantwortung übernehmen, für eine gesunde Umwelt und für ein transparent aufbereitetes Produktangebot“, sagt Andrea Spielmann.

Transparenz als Differenzierung

Seither geht es konsequent an die Umsetzung. Spielmann beruft sich dabei auf einen Mitarbeiterstab, der teilweise wie sie selbst seit Jahrzehnten dem Familienunternehmen angehört. Ohne die gemeinsame Verbundenheit zur Snack-Welt von Lorenz, sagt sie, wäre dieser Effort mit etlichen Extrameilen Einsatz in ohnehin herausfordernden Zeiten kaum machbar.

Ein modernes, buntes Corporate Design im neuen Lorenz-Auftritt vorangestellt, sind neue Verpackungsmaterialien, damit Plastikreduktion und Verbesserung der Recyclingfähigkeit in Arbeit, partnerschaftliche Projekte mit den Vertragslandwirten im Bereich Kartoffelanbau, etwa zur regenerativen Landwirtschaft aufgesetzt. Es sind nur einige Beispiele, denn auch hier gilt die Strategie der transparenten Kommunikation: keine Absichtserklärungen, nur bereits angetretene Wege sind berichtenswert. Und ihre Erfolge. Wie die Validierung der Klimaziele durch die Science Based Targets initiative (SBTi) oder der bereits zweite Lean & Green Star von GS1 Germany für gesenkte CO2-Emissionen in den Logistikprozessen. 

„Wir sind im gesamten Unternehmen der Überzeugung, dass wir diese Veränderung brauchen“, erklärt der Marketingprofi den Prozess. „Verändern wir uns nicht, verlieren wir in einer Welt im Wandel früher oder später die Relevanz im Markt.“ Das betrifft in letzter Konsequenz auch das Portfolio. Reformulierungen, etwa mit reduzierterem Salzgehalt, erfordern aber vor allem eins: Mut. Schließlich rüttelt man an Geschmacksnoten, die Konsumenten seit Jahren lieben und gewohnt sind. Zusätzlich entsteht ein Angebot für die immer größere Nachfrage nach gesünderen Snacks. Mittlerweile sind 80 Prozent des deutschen Portfolios vegetarisch, 47 Prozent vegan, über Responsibility-Icons kommuniziert. „Sind wir darin perfekt? Nein. Aber wir arbeiten an Verbesserungen, um auch hier noch mehr Transparenz bieten zu können.“

Artikel teilen

Immer gut informiert