Das Prozedere ist im LEH seit vielen Jahren dasselbe – und trotzdem sind viele Kunden immer wieder überrascht, wenn sie mit Lebkuchen, Spekulatius und Co. bereits im September winterlich-weihnachtliche Artikel in den Regalen entdecken. Dabei geht es beim Jahresendgeschäft um weitaus mehr als nur um die eigentlichen Festtage rund um Weihnachten und den Jahreswechsel.
Premium und Genuss im Fokus
Bekanntermaßen ist das vierte Quartal des Jahres im Handel seit jeher das umsatzstärkste. Auch der Lebensmitteleinzelhandel versucht deshalb, sein Standardsortiment im Spätsommer/Herbst um qualitativ hochwertige Genussprodukte zu ergänzen und diese aufmerksamtkeitsstark zu präsentieren. Zu typischen Vertretern solcher Artikel zählen beispielsweise Premium-Spirituosen und edle Weine, hochpreisige Artikel im Bereich Fleisch oder Feinkost sowie erlesene Süßwaren wie Pralinen oder Weihnachtskalender.
Positive Indikatoren
Damit die Deutschen bei diesem Angebot beherzt zugreifen können, muss der Geldbeutel allerdings lockerer sitzen als noch in den Vorjahren. Die Vorzeichen dafür stehen aktuell gut: Die führenden Wirtschaftsinstitute gehen mehrheitlich davon aus, dass sich die Inflationsrate in diesem Jahr merklich auf einen Wert zwischen 2,0 und 3,0 Prozent reduzieren wird. Zum Vergleich: Für 2023 hatte das Statistische Bundesamt noch einen Wert von 5,9 Prozent ausgewiesen. Folglich bleibt bei den Konsumenten in diesem Jahr deutlich mehr übrig, um sich selbst oder andere reichlich zu beschenken. Mit Zweit- und Verbundplatzierungen oder aufwendigen Sonderaufbauten können Premium-Produkte am PoS erfahrungsgemäß besonders wirkungsvoll in Szene gesetzt werden. Die größten Erfolgschancen haben dabei Märkte, die für ihre Kunden ein echtes Einkaufserlebnis schaffen – und sich damit nicht zuletzt gegenüber dem zunehmenden Online-Handel profilieren.
