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Functional Food: Der Zusatz für Wellbeing

Functional Food und Co. erreichen dank gestiegenem Gesundheitsbewusstsein immer mehr Marktgröße. Was versprechen die Produkte – und wo liegt vor allem ihr Potenzial?

Von Sibylle Menzel | Fotos: Adobe Stock/ The Food Stock

Die Fläche ist enorm: Auf insgesamt 200 Quadratmetern präsentiert das E-Center Warnow Park seit Mitte Mai eine Gesundheitswelt, die auf drei Säulen beruht: Freiverkäufliche Arzneimittel, Nonfood-Artikel vom Wellness-Badezusatz bis zum Kirschkernkissen und schließlich Functional Food und Co. „Ich bin überzeugt“, sagt Geschäftsführer Stephan Cunäus, „dass die Schwelle überschritten ist: Functional Food hat die rein sportliche Fitness-Schiene verlassen und nimmt einen immer größeren Stellenwert in der Ernährung ein.“ 

Für Cunäus ist die Implementierung einer Gesundheitswelt ein logischer Folgeschritt: Das E-Center in Rostock gilt bislang als größter Instore-Anbieter von Fitness-Supplements in Mecklenburg-Vorpommern. Nun wird das Angebot weiter aufgefächert, um dem steigenden Gesundheitsbewusstsein und -bedürfnis der Konsumenten Rechnung zu tragen. Diese „Gesundheitsflächen“, auch davon ist Cunäus überzeugt, werden in Zukunft ohnehin das Bild im Lebensmittelhandel prägen: „Functional Food, Nahrungsergänzung, freiverkäufliche Arzneimittel werden im LEH immer mehr zusammenkommen. Wir gehen heute schon selbstbewusst diesen Schritt und versprechen unseren Kunden geballte Kompetenz.“

Stephan Cunäus hat sich gegen eine typische „Fitnesswelt“ entschieden, der Tenor liegt auf Gesundheit. In den Köpfen vieler Konsumenten sind allerdings die genauen Unterschiede zwischen den Produkten aus den Bereichen Functional Food, Smart Food oder auch Nahrungsergänzung eher unscharf definiert. 


"Vom Frühstück bis zum Abendessen: Immer mehr Mahlzeiten werden supplementiert."

Stephan Cunäus, E-Center Warnow Park


Was sind funktionale Lebensmittel?

Bei Functional Food handelt es sich um natürliche Lebensmittel und Getränke, die mehr liefern sollen als ihre von Natur aus enthaltenen Nährstoffe; ihnen werden zusätzliche Inhaltsstoffe beigefügt, die einen gesundheitlichen Mehrwert versprechen. Der Grundstein für Functional Food liegt in Japan, hier sind derlei Produkte seit Mitte der 1980er-Jahre auf dem Markt. Als Ursprung des Functional Food gilt das in Japan schon in den 1930er-Jahren entwickelte Joghurtgetränk Yakult, das mit einem beigefügten Milchsäurebakterium zur Darmgesundheit beitragen soll.

Das Angebot hat in den letzten Jahren rasant zugenommen, in nahezu jeder Kategorie haben sich funktionale Lebensmittel und Getränke etabliert. Die globale Marktgröße beziffert Statista für 2024 mit rund 369 Milliarden US-Dollar; bis 2028 soll das Marktvolumen auf rund 530 Milliarden US-Dollar angewachsen sein. Damit hätte sich die Marktgröße zwischen 2020 (259 Mrd. US-Dollar) und 2028 mehr als verdoppelt.

Die Palette der zugesetzten Inhaltsstoffe umfasst unter anderem: 
Probiotische Bakteriernkulturen (Milchsäurebakterien)– haben positiven Einfluss auf die Darmflora. Meist werden Joghurt oder Frischkäse damit angereichert. Zu den prominente Anbietern gehören zum Beispiel Yakult oder Danone.
Omega-3-Fettsäuren – wird eine senkende Wirkung unter anderem auf den Blutdruck zugesprochen. Zugesetzt werden sie zum Beispiel in Brot oder Fetten wie Margarine.
Vitamine – eine Reihe an Vitaminen, einzeln oder in Kombination, gelten unter anderem als wichtig für ein intaktes Immunsystem. Allen voran Vitamin C, aber auch die Vitamine A, E oder D werden häufig Heiß- und Kalt-getränken sowie Süßwaren (z. B. von Teekanne, Messmer; Hansa, UniBev; Soldan, Storck, Pulmoll, Fulfil) zugesetzt. Vorreiter bei den funktionalen Getränken sind die ACE-Getränke, alkoholfreie Kaltgetränke mit Vitamin C, E und Beta Carotin (Provitamin A). 
Präbiotika (wasserlösliche Ballaststoffe) – haben Einfluss auf die Darmtätigkeit. Back-, Wurst- und Süßwaren oder Milchprodukte werden mit ihnen angereichert. 
Mineralstoffe – wie Kalzium, Magnesium oder Eisen sind unter anderem in Süßwaren, Getränken oder Müslis zugesetzt.
Proteine (Eiweiß) – sollen unter anderem bei der Muskelbildung helfen. Ein erhöhter Anteil wird vor allem Milch- und Käseprodukten (z. B. von Rücker, Schwarzwaldmilch, Ehrmann, Dr. Oetker) Wurst- und Süßwaren (z. B. von Aoste, MaxiNutrition) sowie Brot (z. B. von Mestemacher) zugesetzt.
 

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