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Diskussion um Erzeugerpreise: Lidl, Rewe und Raiffeisenverband mit Ideen-Update

Angesichts von Bauernprotesten vor Discounter-Lagern wegen der Umsetzung der UTP-Richtlinien möchte Lidl seine 50-Millionen-Euro-Soforthilfe an Schweinebauern zeitnah auszahlen. Rewe und der Raiffeisenverband verweisen auf eigene Projekte.

Von Martina Kausch | Fotos: RUNDSCHAU

Nachdem die Schwarz Gruppe in der vergangenen Woche die Bereitstellung von 50 Millionen Euro Soforthilfe für Schweinebauern angekündigt hatte, haben laut Lidl-Unternehmensmitteilung erste Gespräche mit Vertretern der Initiative Tierwohl (ITW) stattgefunden. Thema war die Frage, wie das Geld unbürokratisch an die Landwirte ausgeschüttet werden kann.

Währenddesssen sind auch Rewe und der Deutsche Raiffeisenverband aktiv. Die Rewe Group setzt nach eigenen Angaben zur Unterstützung der Landwirtschaft in Deutschland auf langfristige Zusammenarbeit, die den Bäuerinnen und Bauern in Kooperationsverträgen ein hohes Maß an Verlässlichkeit und Sicherheit unter anderem bei Mengenabnahmen, bei der Vermarktung und bei den Preisen bietet.

Zu den wichtigsten Instrumenten dieser Hilfe gehöre bei Rewe die bereits im Januar 2020 in Kraft gesetzte und bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin vorgestellte "Rewe Lokal-Partnerschaft". Sie sei ein verbindlicher Verhaltenskodex inklusive eines unabhängigen Ombudsmannes für die direkten Vertragsbeziehungen zwischen Rewe und landwirtschaftlichen Erzeugern in Deutschland, so die Rewe Group. Klaus Gehrig, Komplementär der Schwarz Gruppe, hatte für eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels in der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und die Einrichtung einer neutralen Ombudsstelle geworben.

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat den Lebensmitteleinzelhandel dazu aufgerufen, die gemeinsamen Gespräche über einen Verhaltenskodex für faire Handelsbedingungen wieder aufzunehmen. „Der Lebensmitteleinzelhandel hat erkannt, dass der faire Umgang mit landwirtschaftlichen Produzenten die Voraussetzung für dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg ist. Einmalige Zahlungen oder Zugeständnisse einzelner Marktteilnehmer sind positive Zeichen, reichen jedoch nicht aus, um den Herausforderungen dauerhaft zu begegnen“, sagt DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp. Deshalb müssen die Verhandlungen über einen gemeinsamen Kodex zu fairen Geschäftsbeziehungen weitergehen. Diese hatte der Raiffeisenverband bereits im Frühjahr mit Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels aufgenommen. Holzenkamp: „Wir hatten einen vielversprechenden Status erreicht. Der Deutsche Raiffeisenverband steht deshalb auch weiterhin gern als Gesprächspartner für dieses wichtige Thema bereit.“

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