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Weniger Klopapier, mehr Sonnenschutz und Eis: Der Konsum normalisiert sich

Laut aktuellen Daten haben die LEH-Umsätze von Ostern und dem schönen Wetter profitiert. Zwar bleibt die Nachfrage nach Hygiene- und Sanitärreinigern hoch. Doch auch Sonnenschutz, Eis und Biermix-Getränke sind sehr gefragt.

LEH-Umsätze Ostern
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Unternehmen

Ostern und fast schon sommerliche Temperaturen haben die Umsätze im deutschen Lebensmitteleinzelhandel in der Kalenderwoche 15 geprägt. Dies zeigen die jüngsten Erhebungen des Marktforschungsinstituts IRI. Vor allem Sonnenschutz, Eis und Biermix-Getränke wanderten in die Einkaufswagen der Verbraucher. Laut „IRI Corona Tracker“ lagen die Umsätze in der Osterwoche um 19,5 Prozent höher als in der Vorjahreswoche.

Die Osterwoche ist eine der verkaufsstärksten Wochen eines jeden Jahres. Allerdings war Ostern 2019 eine Woche später als in diesem Jahr. „Auf diesen Effekt der Osterverschiebung lassen sich vermutlich rund 60 Prozent der Umsatzentwicklung zurückführen“, so IRI-Daten-Experte Sebastian Hendricks. Verglichen mit der Osterwoche 2019 lag das Umsatzwachstum in der Osterwoche 2020 also „nur“ bei rund 7,3 Prozent.

Mit einer Durchschnittstemperatur von 13 Grad war die Kalenderwoche 15 rund sieben Grad wärmer als die entsprechende Vorjahreswoche. Das schöne Wetter und der Oster-Urlaub im heimischen Garten oder auf dem heimischen Balkon spiegeln sich auch in den Zahlen wider: Warengruppen wie Sonnenschutz (+98 %), Eis (+85 %) und Biermischgetränke (+93 %) legten deutlich zu. Auch Blumenerde verzeichnete ein Plus von 158 Prozent.

Hygiene- und Sanitärreiniger liegen weiterhin deutlich über Vor-Krisenniveau und führen das Top-Ranking der Warengruppen immer noch an. Die Wachstumsraten für Seife und allgemeine, haltbare Lebensmittel flachen sich jedoch weiter ab und Toilettenpapier entwickelte sich gar negativ im Vergleich zum Vorjahr. Das könnte neben einer ausreichenden Bevorratung der Verbraucher nach den Hamsterkäufen Mitte März auch an der Nicht-Verfügbarkeit in vielen Geschäften liegen.

Der Trend zum One-Stopp-Shopping verstärkte sich und beflügelt vor allem die Wachstumsraten der großen Verbrauchermärkte, während Drogeriemärkte weiterhin deutlich negativ sind. Der negative Trend der Drogerien lässt sich auch bei den Flop-Warengruppen ablesen, die sich hauptsächlich aus typischen Drogerie-Kategorien zusammensetzen. Insgesamt finden sich in der Kalenderwoche 15 nur noch wenige „Hamsterkaufwarengruppen“ im Top-Ranking, so die Marktforscher von IRI.

Wie eine Sonderauswertung experimenteller Daten des Statistischen Bundesamtes zeigt, lagen die Verkaufszahlen für ausgewählte Hygieneartikel und Lebensmittel in der KW 16 weiter deutlich unter den Zahlen der Wochen zuvor. So lag der Absatz von Toilettenpapier erneut fast zwei Drittel (-65 %) unter dem Durchschnittswert der Monate August 2019 bis Januar 2020 (6. bis 12. April: -64 %). Auch bei anderen Produkten ging die Nachfrage in der KW 16 deutlich zurück. So lag der Absatz von Teigwaren und Reis jeweils bei -27 % und der Absatz von passierten Tomaten bei -18 % (6. bis 12. April: Teigwaren +47 %, Reis: +39 %, passierte Tomaten: +11 %). Die rückläufigen Verkaufszahlen können verschiedene Gründe haben. Zum einen dürfte das Angebot in bestimmten Warensegmenten kurzzeitig fehlen, zum anderen könnte eine Sättigung des Bedarfs einsetzen.

Laut Destatis hat sich die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Seife in der KW 16 weiterhin hoch gezeigt. Auch frisches Obst und Gemüse wurden in diesem Zeitraum stärker nachgefragt.

 

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